Pressemitteilung Hiddenseequerung

Nessie 2 verlegte Glasfaserkabel nach Hiddensee

 

Das im Auftrag des Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen (ZWAR) derzeit errichtete Breitbandnetz auf Hiddensee wird durch ein durch den Schaproder Bodden verlegten Glasfasserstrang an das Netz der Insel Rügen angebunden. Damit wird die Versorgung mit schnellem Internet auf dem „söten Länneken“ für die Zukunft gesichert.

 

Im Rahmen des durch die Bundesregierung geförderten Breitbandausbaus wird derzeit auch das Netz auf Hiddensee im Auftrag des ZWAR gebaut. Das fertige Netz wird an einen Telekomunikationsdiensteanbieter verpachtet. Nach den Fördermittelbestimmungen steht das Netz auch anderen Anbietern zur Verfügung (open access). Kunden haben insoweit die freie Wahl mit wem sie einen Vertrag schließen wollen.

 

Die Querung des Schaproder Boddens stellt eine besondere technische Herausforderung dar. Die Firma Christoffers Onshore and Subsea mit Sitz in Brunn gewann die Ausschreibung der Bauleistung. Sie hat sich auf die Verlegung von Versorgungsleitungen im Meeresgrund spezialisiert. Mit der Kabelfräse „Nessie 2“ gelang die Querung der 2 km Wasserlinie in vier Arbeitstagen. Das auf Ketten fahrende Verlegaggregat begann in Seehof bei Schaprode, passierte nördlich die Fährinsel und landete das Kabel auf der Insel Hiddensee an. Dabei waren Wassertiefen von 1,50 m bis 3,50 m (Fahrrinne) zu bewältigen. Die kettenbasierte Legetechnik verursacht durch den geringen Bodenpressdruck nur geringe Eingriffe in die Ökologie des sensiblen Boddens. Die Kabelrollen befinden sich an Bord des Fahrzeuges. Die Leerrohre werden gemeinsam mit einer Strahltrosse zur Beschwerung zwischen 1,80 und 3,50 Meter in den Boden eingebracht und der Schacht sofort mit dem Aushub wieder verfüllt. Hindernisse wie Steine werden zerstört oder verdrängt.

 

Nach fertiger Verlegung werden die Rohre auf freien Durchgang geprüft (kalibriert) und schließlich die Glasfaser „eingeblasen“. Zum Leistungsumfang gehört auch die genaue Einmessung des Kabels. Wie wichtig dies ist zeigt die Zerstörung eines Seekabels der Telekom, was zum Ausfall der Telefon- und Internetverbindung auf Hiddensee geführt hat.